Berufliche Veränderung scheitert oft an der Umsetzung!

Eine berufliche Veränderung oder Neuausrichtung scheitert sehr oft daran, dass Menschen nicht ins Tun kommen. Selbst wenn Ideen für die Neuorientierung oder vielleicht sogar ein eigenes Business vorhanden sind, stehen der Umsetzung oft viele Fragezeichen im Weg.

Ist es das Richtige? Macht mir das überhaupt mehr Spaß? Kann ich das wirklich? Finde ich Kunden für die Idee? Je größer der Schritt, desto wahrscheinlicher ist es, dass Veränderungswillige sich nicht wirklich trauen. Es steht ja auch viel auf dem Spiel. 

Die Lösung? Prototyping!

Die Idee hinter Prototyping ist es, möglichst schnell und mit möglichst geringem Ressourceneinsatz ins Tun zu kommen und auszuprobieren, ob die Business- oder Jobidee wirklich passend ist. Protoyping wird in agilen Kreativ-Prozessen, unter anderem in Zusammenhang mit der Innovationsmethode Design Thinking, angewendet. Design Thinking auf das eigene Leben übertragen nennt sich dann „Life Design“. 

Bei Life Design geht es darum, die Gestalterrolle des eigenen Lebens zu übernehmen. In einem ersten Schritt sollte man sich selber erst einmal richtig gut kennenlernen. Danach werden passende berufliche Alternativen gebrainstormt. Und im nächsten Schritt dann die vielversprechendsten Ideen ausgewählt und getestet. Nur so kann man mit kleinen Schritten in die Umsetzung kommen, sein Selbstwirksamkeitsempfinden erhöhen und damit die Zuversicht in den Veränderungsprozess stärken. Zudem lässt sich so am eigenen Leib erfahren, wie sich die Idee in der Realität anfühlt und dadurch lässt sich nach und nach die richtige Richtung entwickeln – ohne gleich alles bisher erreichte aufgeben zu müssen.

Die Frage ist: Was für Prototypen, also Testballons, kann ich denn überhaupt durchführen? Was für Möglichkeiten habe ich um meine Ideen zu testen?

Folgende 12 Prototypen können spannend sein und haben sich in der Praxis bewährt, wenn es darum geht neue berufliche Option auszuprobieren: 

  1. Schreibtisch-Recherche: Ein erster Schritt kann immer die Online-Recherche sein zu der Idee. Gibt es die Idee schon? Welche Unternehmen bieten diese Position an? Welche Ausbildungen gibt es? Was könnten erste Möglichkeiten sein, mit der Idee in Berührung zu kommen? Finde alles über deine Idee heraus.
  2. Life Design Interviews: Mit Menschen sprechen, die den Job schon ausüben, ein ähnliches Business haben oder eine vergleichbare Entwicklung genommen haben und darüber wertvolle Informationen sammeln. Sehr wertvoll um mehr zu erfahren aber auch um erste wichtige Kontakte zu knüpfen, die sich vielleicht auch im weiteren Verlauf noch auszahlen.
  3. Visualisieren: Besonders visuelle Menschen profitieren davon, ihre Idee einmal zu bildlich darzustellen oder zu basteln, also z.B. auf einem großen Blatt Papier eine Collage anzulegen oder die Idee in einem Schuhkarton nachzubauen. Dies kann viele weitere Impulse geben.
  4. Artikel oder Ebook schreiben: Um ein Herzensthema in die Welt zu tragen, kann es sich lohnen einmal einen Artikel oder ein kleines Ebook darüber zu schreiben und dieses auf verschiedenen Medien zu teilen. So bekommt man schnell Feedback und Rückmeldung. 
  5. Tutorial oder Film: Eine weitere Option ist es, seine Idee oder sein Projekt einmal bildlich umzusetzen und z.B. einen YouTube Channel zu starten oder einfach ein paar Videos aufzunehmen. Wie fühlt es sich an in diese Richtung zu gehen? Gibt es Reaktionen? 
  6. Vortrag zum Thema oder Workshop: Auch eine Möglichkeit um eine Zeitlang tiefer in ein Thema reinzuschlüpfen ist es, dazu einen Vortag online oder offline zu halten oder einen kleinen Workshop anzubieten. Ich habe es damals so mit meinen Life Design Workshops gemacht und sehr viel wertvolles mitgenommen.
  7. Freunde & Bekannte umsonst beraten oder coachen. Einfach mal ausprobieren, ob du anderen helfen kannst. Was ist DEIN Thema? Wem kannst du damit helfen? Was könnten die Schritte sein? Und dann einfach mal loslegen und Feedback sammeln.
  8. Ehrenamtlich engagieren bei deiner Zielgruppe. Was gibt es für Optionen mit deiner gewünschten Zielgruppe in Berührung zu kommen? Wo kannst du dich ehrenamtlich engagieren? Sich hier einmal umzuschauen kann dich entspannt ins Tun bringen.
  9. Mini-Praktikum, Hospitanz, Shadowing. Oft ist es möglich für einen oder mehrere Tage einfach mal in einen neuen Job reinzuschnuppern. Fragen hilft hier, oft ist viel mehr möglich als wir gemeinhin annehmen.
  10. Urlaubs- oder Krankheitsvertretung. Innerhalb eines Unternehmens gibt es vielleicht die Option einfach mal neue Projekte innerhalb einer Vertretung zu übernehmen? Auch hier kann es lohnenswert sein die Augen offen zu halten und sich anzubieten.
  11. Nebenbei-Projekt. Starte dein eigenes Projekt nebenbei. Es gibt viele Optionen das zu tun. Leg einfach los, ohne gleich alles andere aufzugeben. Vielleicht startest du in eine nebenberufliche Selbstständigkeit? Vielleicht baust du deine eigene Website oder deinen Online-Shop? Was immer dich fasziniert – oft gibt es die Möglichkeit ein paar Stunden die Woche in ein neues Projekt zu stecken und auszuprobieren wie tief du einsteigen magst und wohin es führen kann.
  12. Sabbatical. Das Sabbatical ist die beste Voraussetzung, wenn du dir viel Zeit fürs Prototyping geben magst. Es gibt dir die Option Dinge einfach mal auszuprobieren ohne Zeitdruck. Und vielleicht auch wirklich einmal stressfrei in verschiedene Richtungen reinzuschnuppern. Es ermöglicht dir zudem oft einen echten Perspektivwechsel um rauszufinden: Wer bin ich ohne meinen Job? Dies kann sehr hilfreich sein, um einen Blick außerhalb der bisher gesehen Möglichkeiten zu erlangen und offener an die Lebensgestaltung heranzugehen.

Ganz wichtig beim Prototyping: Überlege dir vorher welche Ziele zu verfolgst, was du lernen möchtest und welchen Output du dir erhoffst.

Nach dem Prototyping: Werte aus, reflektiere und ziehe deine Schlüsse.

  • Wie hast du dich dabei gefühlt?
  • Was lief richtig gut?
  • Was lief nicht ganz so rund?
  • Was kannst du daraus lernen und wie kannst du nun weitermachen?
  • Braucht es weitere Test-Ballons? 

Prototypen sollen Spaß machen und dich vor allem ins Tun bringen. Dazu gehört auch: Mache deine persönliche und berufliche Weiterentwicklung zu deiner Priorität. Im Alltag kann ein guter Vorsatz schnell wieder untergehen und das Testen und Ausprobieren kann sich auch schnell beschwerlich anfühlen. Wir sind es nicht gewohnt so offen und neugierig an Dinge ranzugehen, wir sind darauf gedrillt immer alles direkt richtig oder perfekt machen zu wollen. Aber so kommen wir beim Wunsch nach beruflicher Neuausrichtung nicht zum Ziel.

Deshalb müssen wir unseren Ausprobier-Muskel oft erst einmal entwickeln! Es akzeptieren, dass nicht alles gleich auf den ersten Versuch richtig gut funktioniert. Dass es das auch gar nicht soll. Wir müssen lernen das Scheitern willkommen zu heißen und es als Lernprozess anerkennen, der uns mittelfristig in die richtige Richtung lenkt.

Mit dem richtigen Mindset und einem groben Fahrplan kannst du dich so durch viele kleine Aktions-Schritte selber neu entdecken und dich auf deine persönliche berufliche Veränderungsreise begeben.


Klingt spannend? Du magst mehr zu Life Design erfahren? 

Schau dir weitere Artikel an oder vereinbare einfach mal einen 📞 Kennenlern-Call mit mir. Ich schenke dir 30 Minuten für mehr Klarheit! Ich freue mich auf dich. 

About the Author

Nina Lehmann

Share your thoughts

Your email address will not be published. Required fields are marked

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}

Want More Great Content?

Check Out These Articles